13.06.2013 - Fruchtansatz erkennbar - Kirschernte ab Anfang Juli
Die Themen in diesem Newsletter:
- Fruchtansatz bei Äpfeln und Kirschen
- Frisch gepflanzte Bäume
- Mäuse!
- Apfelschorf
- Kirschernte ab Anfang Juli
- Kirschen einnetzen / Kirschen unter Dach
Liebe Apfelbaumpaten,
die Obstblüte ist vorbei und nun ist zu erkennen, ob Früchte an den Bäumen wachsen. Dafür müssen die Bedingungen stimmen: Im Vorjahr müssen ausreichend Blütenknospen gewachsen sein. Späte Fröste gegen Ende des Winters können die Bäume beschädigen, wenn der Saftfluss im Holz bereits eingesetzt hat. Frost während der Blüte kann die empfindlichen Blütenstempel zum Absterben bringen, der ist in diesem Jahr aber ausgeblieben.
Während der Obstblüte müssen die Bienen einigermaßen gutes Wetter haben, denn sonst fliegen sie nicht zu den Blüten und es findet zu wenig Befruchtung statt.
Das Ergebnis, also die Menge der Blüten, die sich zu Früchten entwickeln, nennen wir im Obstbau "Fruchtansatz".
Bei den Kirschbäumen ist der Fruchtansatz bereits deutlich zu erkennen und sieht sehr vielversprechend aus. Während der Apfelblüte waren die Wetterbedingungen mit sehr viel Regen allerdings ungünstig. Die Apfelbäume haben gleichmäßig und relativ stark geblüht und haben damit gute Voraussetzungen für einen guten Fruchtansatz geliefert.
Die Bienen konnten aber nicht so fleißig sein, wie wir es uns gewünscht hätten, deshalb wurden zu wenig Blüten befruchtet. Weil die verschiedenen Apfelsorten leicht unterschiedliche Blütezeitpunkte haben, wurden die einzelnen Apfelsorten unterschiedlich gut befruchtet: Der beste Fruchtansatz ist beim Elstar zu erkennen. Dann folgen der Holsteiner Cox und der Cox Orange. Das schlechteste Wetter gab es zur Hauptblüte der Jonagold und Red Jonaprince, deshalb haben diese Sorten auch den geringsten Fruchtansatz.
Machen Sie sich trotzdem keine Sorgen um Ihre Apfelernte. Es gilt die 20-kg-Garantie, Untermengen füllen wir auf. Auch uns wäre es viel lieber, an jedem Apfelbaum in jedem Jahr zuverlässig 20 kg oder mehr Früchte zu haben. Aber auf die Natur haben wir nur begrenzten Einfluss. Und wenn einmal ganz wenige Äpfel am Baum sind, dann zeigen wir Ihnen einen anderen Baum, von dem Sie Ihre 20 kg pflücken können.
Auf dem Foto sehen Sie das aktuelle Entwicklungsstadium der Süßkirschen. Neben den großen, noch grünen Kirschen sind auch einige kleine, rote, unterentwickelte Früchte zu erkennen. Diese Früchte werden in den nächsten Tagen vom Baum abgestoßen. Den Vorgang nennen wir "pocken" oder "Juni-Fall". Es ist eine natürliche Selektion der Früchte durch die Pflanze.
Die Vorstellungen der "Kleinen Jorker Bühne" an den letzten Wochenenden waren ein großer Spaß! Das Stück ist äußerst lustig, die Schauspieler waren grandios und sogar das Wetter hat mitgespielt und uns einige lauschige Sommerabende zu den Aufführungen spendiert. Kein Wunder, dass die Karten am letzten Wochenende restlos ausverkauft waren.
Die Ruhe auf dem Hof ohne die "wahnsinnigen" Theaterleute ist schon fast unheimlich. Aber wer weiß, vielleicht kommen sie einmal wieder?
Wir freuen uns nun auf die bevorstehende Kirschenzeit in Alten Land. Mehr dazu weiter unten.
Mit herzlichen Grüßen aus Jork,
Axel Schuback
Aktuelles vom ObsthofFrisch gepflanzte Bäume:
Nach dem vielen Regen der letzten Wochen kann man sich kaum noch daran erinnern, aber Anfang Mai gab es eine Periode mit sehr trockenem Wetter. Die trockene Zeit haben wir genutzt, um ca. 600 Kirschbäume und 3.000 Apfelbäume zu pflanzen. Die Bäume wurden nach der Pflanzung sofort mit reichlich Wasser angegossen. Kurz darauf folgte der starke Regen und so wurde uns viel Arbeit erspart, denn wir brauchten die Bäume nicht mehr zu gießen - der Regen hatte also auch etwas Gutes.
Die Apfelbäume sind sehr gut angewachsen. Alle Bäume zeigen schon kleine Blätter und einige öffnen jetzt ihre Blüten. Bis zum Einpflanzen wurden die Bäume im Kühlhaus gelagert. Erst nach dem Einpflanzen begann das Wachstum. Das ist deutlich später als bei den Bäumen, die gleich in der ersten Frühjahrswärme starten konnten.
Von den frisch gepflanzten Kirschbäumen sind ca. 100 Bäume nicht angewachsen. Im Einschlag hinter der Sortierhalle haben diese Bäume bei den tiefen Temperaturen im Winter wahrscheinlich Frostschäden erlitten. Im Herbst werden wir die Ausfälle nachpflanzen müssen.
Auf dem Foto sehen Sie die frisch gepflanzten Apfelbäume in ihrer späten Blüte.
Mäuse im Obsthof:
Im letzten Herbst haben wir aus mehreren Gründen keine Bekämpfung der Wühlmäuse durchgeführt: Erstens waren wegen des nassen Wetters die Obstanlagen kaum befahrbar. Zudem hatten wir in den letzten zwei Jahren keinen nennenswerten Befall durch Wühlmäuse und selbstverständlich wollen wir nicht mehr Pflanzenschutz betreiben, als unbedingt nötig. Aber da haben wir wohl die Rechnung ohne die Maus gemacht:
Während der Blüte machten alle Bäume noch einen guten Eindruck und hatten gesunden Austrieb - alles normal. Mit dem verstärkten Wachstum nach der Blüte kommt jetzt die böse Überraschung. Nun ist zu erkennen, bei welchen Bäumen die Mäuse im Winter die Wurzeln abgefressen haben!
Die betroffenen Bäume bleiben in der Entwicklung stehen. Sie bilden keinen Neutrieb mehr und vertrocknen jetzt langsam. Oft betrifft dieser Schaden gleich mehrere Bäume direkt hintereinander, denn die Mäuse wandern einfach von einem Baum zum nächsten und fressen so der Reihe nach die Wurzeln ab.
Bei einem Totalschaden sieht der Baum aus, als wären die Wurzeln mit einem Bleistiftanspitzer entfernt worden.
Wir kontrollieren jetzt alle Baumreihen intensiv auf Mäusebefall. Die beschädigten Bäume versuchen wir zu retten, indem wir die Erde rund um die Wurzel wieder fest antreten und dem Baum mit einem starken Rückschnitt einen Wachstumsimpuls geben. Bei vielen Bäumen wird diese Maßnahme aber nicht mehr helfen. Insgesamt haben die Mäuse ca. 500 Bäume geschädigt. Sollte auch Ihr Patenbaum davon betroffen sein, werden Sie natürlich einen Ersatzbaum bekommen.
Auf dem Foto: Der junge Apfelbaum hat keine Wurzeln mehr. Links im Bild die Veredelungsstelle des Baumes. Rechts: Wurzeln und Rinde sind so weit abgefressen, wie der Baum in der Erde war.
Apfelschorf:
Pilze mögen Feuchtigkeit. Durch den vielen Regen der letzten Wochen konnten sich Pilze rasant vermehren und an manchen Stellen sieht der Erdboden aus wie mitten in der Pilzsaison im Herbst.
Gefahr für die Äpfel droht durch einen speziellen Pilz, den "Apfelschorf". Der Apfelschorf überwintert in dem am Boden liegenden Laub der Apfelbäume. Bei einer bestimmten Kombination aus Feuchtigkeit und Temperatur vermehrt er sich explosionsartig und schießt seine Sporen von unten in die Bäume. Abhängig von Wetterlage, Temperatur und der damit verbundenen Entwicklung dieser Pilzinfektion haben wir die Möglichkeit, den Schorf innerhalb von 24 - 72 Stunden zu bekämpfen. Das muss manchmal wirklich schnell gehen!
Für alle, die es noch genauer nachlesen möchten: In der deutschen Wikipedia ist der Apfelschorf gut erklärt: http://de.wikipedia.org/wiki/Apfelschorf
Kirschernte ab Juli:
Falls wir uns nicht beim Theater gesehen haben, dann ist die Kirschernte Anfang Juli sicher ein guter Anlass für einen Besuch auf dem Apfelpatenhof. Wir werden Sie noch rechtzeitig über den genauen Erntebeginn informieren. Bis ca. Mitte August werden wir dann immer frische Kirschen im Hofladen anbieten können und auch wieder alle Apfelbaumpaten zum Kirschen Selbst-Pflücken einladen.
Kirschen einnetzen / Kirschen unter Dach
Bevor die Kirschernte beginnt, werden bei den Süßkirschen die Netze aufgezogen. Sie haben sicherlich die großen Stellagen im Obsthof gesehen. Mit den vereinten Kräften der ganzen Nachbarschaft werden große Netze über die Kirschanlagen gezogen, um die Früchte vor gefräßigen Vögeln zu schützen.
Zudem entfällt das lästige "Sprehen hüten" (Altländer Platt: Sprehen = Stare), also das Verscheuchen der Vögel, das sonst sehr zeitintensiv ist und viel Arbeitskraft bindet.
Ganz aktuell: Ein Teil unseres Kirschhofes bekommt gerade ein Foliendach. Das Dach verhindert, dass die reifen Früchte bei Regen nass werden und aufplatzen. So können die Kirschen in Ruhe ausreifen und werden süß und saftig, auch wenn es einmal regnet. Auf dem Bild mit den Kirschen, weiter oben in dieser Email, sind im Hintergrund die Metallbügel zu sehen, auf denen die Folie angebracht wird.