05.12.2018 - Winterpause auf dem Apfelpatenhof und Sommerhitze 2018
Neues vom Apfelpatenhof
Die Themen in diesem Newsletter:
- Baumpatenschaft verlängern für 2019?
- aktuelle Arbeiten: Obstbaumkrebs bekämpfen
- aktuelle Arbeiten: Bäume nachpflanzen
- Elstar: Apfelsorte im Winter erkennen
Liebe Apfelbaumpaten,
liebe Abonnenten des Newsletters,
waren es im letzten Jahr noch der viele Regen, die matschigen Böden beim Erntefest und die Stürme, welche in Erinnerung blieben, so ist es in diesen Jahr genau das Gegenteil. Die Saison 2018 war geprägt von extremer Trockenheit und genauso extremer Hitze.
Dass hier im Alten Land, wo normalerweise der Boden ent- und nicht bewässert werden muss, einmal die Entwässerungsgräben trocken fallen würden, das hätte sich kaum jemand vorstellen können. Früchte brauchen aber Wasser, damit sie wachsen können. Dementsprechend waren die Äpfel im Verhältnis zu anderen Jahren relativ klein und Sonnenbrand auf der Schale war keine Seltenheit.
Vor einigen Jahren haben Besucher noch ungläubig reagiert, wenn von Sonnenbrand auf Äpfeln die Rede war. Im Jahr 2018 waren verbrannte Stellen auf der Schale auf der Sonnenseite des Baumes eher die Regel als die Ausnahme.Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) hat der Sommer 2018 zwar deutschlandweit nicht den Hitzerekord des Jahres 2003 gebrochen, aber im Norden und Osten Deutschlands war es der bisher wärmste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Knochentrockene Hitze: Auf dem Statistik-Portal „Statista“ ist für die Monate November 2017 bis November 2018 ab Februar 2018 eine deutlich verringerte Niederschlagsmenge gegenüber dem vieljährigen Mittel zu erkennen: Statista: Niederschlag November 2017 - November 2018
Gleichzeitig zeigt die Statistik die gegenüber dem langjährigen Mittel stark erhöhte Sonnenscheindauer: Statista: Sonnenscheindauer November 2017 - November 2018
Die Apfelbaumpatenschaft gibt es seit dem Jahr 2004. Einigen Baumpaten konnten wir mit einem „Apfelkuchen im Glas“ zum fünfzehnjährigen Jubiläum gratulieren. Die Erntefeste 2018 fanden bei hochsommerlichem Wetter statt und in all den Jahren hat es noch kein Erntefest gegeben, auf dem so viele kurze Hosen getragen wurden - noch ein neuer Rekord!
Wie in jedem Jahr bedanken wir uns sehr herzlich bei allen Helfern für ihren Einsatz beim Erntefest. Nachbarn, Verwandte, Freunde - alle werfen sich in den blauen Fischerkittel und packen an. Großkisten reparieren, den Parkplatz einrichten oder „mal eben“ neue Wege anlegen und planieren? Wird erledigt! Ohne diese Hilfe wären die Veranstaltungen einfach nicht möglich - vielen Dank!
Ebenso danken wir allen Gästen für Ihre entspannte gute Laune besonders dann, wenn etwas einmal nicht ganz so gut klappt, wie wir es uns vorgestellt hätten. Wenn Sie irgendwo warten mussten oder wenn gerade Ihr Baum fast keine Früchte trug oder die Früchte schon reifer waren als in anderen Jahren. Wegen der Hitze und Trockenheit kam das in diesem Jahr schon mal vor. Doch selbst dann waren überall lachende Gesichter zu sehen und wir hoffen, die Erntefeste haben Ihnen ebenso viel Spaß gemacht wie uns!
Herzlichen Dank also an alle Helfer und Gäste, denn Sie sind es, die ein Erntefest zu einer so fröhlichen Veranstaltung machen!
Den Erlös des Kuchenbuffets mit den selbstgebackenen Kuchen spenden wir in jedem Jahr für soziale oder kulturelle Zwecke in der Region. In diesem Jahr unterstützen wir den „Verein für die Anerkennung des Alten Landes zum Welterbe der UNESCO e.V.“ Das Alte Land repräsentiert eine einzigartige im 12. und 13. Jahrhundert gestaltete, lineare Kulturlandschaft. Es handelt sich um eine historische, planmäßig, überwiegend durch niederländische Siedler angelegte Kulturlandschaft, die aufgrund dieser niederländischen Prägung auch als Cope- oder Hollerlandschaft bezeichnet wird. Die Hollerkolonie Altes Land ist eine von vielen “Tochterlandschaften” holländischer Siedlungskultur in Europa.
Mehr dazu gibts auf der Homepage des Vereins zu lesen: www.welterbe-altes-land.de.
Einen Teil unserer frischen Äpfel haben wir bereits für den Handel sortiert und über die Erzeugerorganisation Elbe-Obst verkauft. Unser "herkömmliches" Kühlhaus auf dem Hof ist jetzt leer. Ein großer Teil der Ernte befindet sich in Spezial-Lagerräumen, wo die Früchte bei kontrollierter Atmosphäre mit wenig Sauerstoff in eine Art Winterschlaf versetzt werden. So bleiben sie bis zum Frühjahr frisch und knackig.
Ihre eigene Apfelernte haben Sie sicherlich schon verzehrt. Wenn Sie Nachschub brauchen, dann achten Sie beim Einkauf doch mal auf das Logo unserer Erzeuger-Organisation Elbe-Obst mit der Möwe über dem Schriftzug. Die Äpfel von Elbe-Obst sind die Nachbarn Ihrer Selbstgepflückten, denn es sind Altländer Äpfel.
Herzliche Grüße aus dem Alten Land,
wir wünschen frohe Weihnachten, guten Rutsch und einen schönen Winter!
Obsthof Axel Schuback
Verlängerung einer Baumpatenschaft:
Wenn Sie möchten, können Sie Ihre bestehende Patenschaft des Jahres 2018 für das nächste Jahr verlängern, damit sie auch für 2019 wieder gilt. Die Verlängerung wird mit einer kleinen "Urkunde" im Postkartenformat dokumentiert. Hier geht's zur Bestellfunktion auf unserer Website.
Bis Ende November haben wir die Bäume reserviert gehalten, damit Sie genau Ihren Baum behalten können. Jetzt, ab Anfang Dezember, werden wir für alle Apfelbäume, deren Baumpatenschaft nicht für 2019 verlängert wurde, die Reservierung aufheben und die Bäume nach und nach bei Bedarf für das Jahr 2019 für neue Interessenten zur Verfügung stellen.
Eine Kündigungsfrist gibt es nicht. Wenn Sie sich nicht melden, dann ist Ihre Baumpatenschaft mit Ablauf des Kalenderjahres der Gültigkeit beendet.
Dazu eine Bitte: Falls Sie jetzt schon wissen, dass Sie Ihre Baumpatenschaft im nächsten Jahr NICHT fortsetzen möchten, dann bitten wir um eine kurze Nachricht. So können wir diese Bäume als erste wieder neu vergeben.
Obsthof aktuellObstbaumkrebs bekämpfen:
Der Obstbaumkrebs ist kein „Krebs“ im eigentlichen Sinne, sondern eine Pilzinfektion. Pilze lieben Feuchtigkeit und Regen würde die Pilzsporen überall auf der Rinde verteilen, wenn das Wasser am Baum hinunter fließt. In den 30er, 50er und 70er Jahren kam es im Alten Land zu regelrechten Epidemien. Dazu genügen schon zwei aufeinander folgende nasse Jahre mit sehr guten Wachstumsbedingungen für den Pilz.
In der deutschen Wikipedia ist das detailliert erklärt: Wikipedia - Obstbaumkrebs.
Wir nutzen also trockenes, beständiges Wetter, um die Apfelbäume auf Befall durch Obstbaumkrebs zu kontrollieren und die Infektion zu bekämpfen: Die infizierten Äste werden abgeschnitten, die infizierten Bereiche der Rinde werden mit speziellen Messern herausgeschält. Bei den jungen Bäumen (1-3 Jahre) werden die so entstandenen Wunden mit Baumwachs versiegelt. Die älteren Bäume überstehen die Behandlung auch ohne Wundverschlussmittel gut. Besonders großflächige Infektionen werden mit der Motorsäge ausgefräst.
Wühlmausbekämpfung:
Auch für die Mäusebekämpfung brauchen wir trockenes Wetter. Eine zu hohe Mäusepopulation kann durch natürliche Feinde wie Greifvögel nicht mehr ausreichend reguliert werden. Die Mäusebekämpfungen werden sehr vorsichtig und zurückhaltend ausgeführt und nur in den Anlagen mit starker Population werden wir eine Bekämpfung durchführen. Die Köder mit dem Mäusegift werden mit einer Art Sonde, die sich an einem Pflug befindet, ca. 10 cm tief in den Boden eingebracht. So entstehen künstliche Mäusegänge, in denen nur die Mäuse an die Giftköder herankommen. Gefahren für andere Tiere werden auf diese Weise ausgeschlossen.
Damit die Bekämpfung mit Gift möglichst selten nötig wird, laden wir Greifvögel zur Mithilfe ein. In den Obstanlagen haben Sie bestimmt schon die ca. 4 m hohen Sitzstangen gesehen, die z.B. Bussarden als Ansitz dienen. Der Erfolg ist schwer zu beziffern. Wir sehen aber regelmäßig Greifvögel darauf sitzen und auch am Himmel sind mehr Bussarde zu sehen als vor 20 Jahren. Wir gehen davon aus, dass die Tiere nach Beute Ausschau halten und „Frische Maus“ häufig auf dem Speiseplan der Vögel steht.
Nachpflanzungen bei Apfel- und Kirschbäumen:
Immer wieder gehen im Laufe des Jahres Bäume ein und in diesem Jahr sind auch einige der Trockenheit zum Opfer gefallen. Die entstandenen Lücken in den Baumreihen werden wir jetzt mit jungen Bäumen wieder auffüllen.Wir versuchen, von der Baumschule besonders starke Bäume zu bekommen, damit sie den Raum zwischen den vorhandenen Bäumen möglichst schnell mit ihren Ästen ausfüllen. Zuerst werden die Pfähle gesetzt, dann die Bäume gepflanzt, angebunden und mit Drahthosen gegen Hasenfraß geschützt.
Elstar im Winter:
Als erfahrene Apfelbaum-Paten erkennen Sie einen Apfelbaum auch ohne Laub im Winter auf den ersten Blick. Schon vom Wuchs her sieht ein Apfelbaum anders aus als eine Kirsche, Pflaume oder Birne und die Rinde unterscheidet sich auch deutlich von anderen Bäumen.
Und erkennen Sie auch die Sorte? Zugegeben, das schaffen wir auch nicht immer, aber einen Elstar können Sie auf dem Winterspaziergang sofort erkennen: Er trägt Frucht-Mumien!
Auf den Bildern sehen Sie die kleinen vertrockneten Früchte, die im Juni („Juni-Fall“) nicht abgeworfen wurden. Der Elstar behält sie bis zum nächsten Frühjahr. Im Laufe des Winters vertrocknen die kleinen Äpfel und färben sich schwarz, sie fallen aber nicht vom Baum.
Wenn Sie also einen Apfelbaum mit diesen kleinen mumifizierten Früchten sehen, dann ist es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Elstar!
Spätherbst
(Heinrich Theodor Fontane, 1819-1898)
Schon mischt sich Rot in der Blätter Grün,
Reseden und Astern sind im Verblühn,
Die Trauben geschnitten, der Hafer gemäht,
Der Herbst ist da, das Jahr wird spät.
Und doch (ob Herbst auch) die Sonne glüht, -
Weg drum mit der Schwermut aus deinem Gemüt!
Banne die Sorge, genieße, was frommt,
Eh‘ Stille, Schnee und Winter kommt.