16.03.2021 - Willkommen im Apfeljahr 2021 - Baumschnittkurs Anfang April fällt aus
Neues vom Apfelpatenhof
Die Themen in diesem Newsletter:
- Obstbaum-Schnittkurs Anfang April fällt auch 2021 aus
- Infos für neue Baumpaten
- Baumpatenschaft noch für 2021 verlängern?
- Obsthof ab Freitag, 09. April geöffnet
- Öffnungszeiten des Obsthofes
- Aktuelle Arbeiten: Baumschnitt und Alternanz
- Aktuelle Arbeiten: Frostschutzberegnung
- Blütenfest Anfang Mai in Jork auch 2021 abgesagt
Liebe Apfelbaumpaten,
liebe Abonnenten des Newsletters,
herzlich willkommen im Apfeljahr 2021! Vor einigen Tagen war in der Presse zu lesen, dass die meisten großen Open-Air Festivals in diesem Sommer ausfallen. Das Altländer Blütenfest in Jork Anfang Mai wurde ebenfalls schon abgesagt und auch unser traditioneller Obstbaumschnittkurs Anfang April fällt der aufziehenden dritten Welle der Corona-Pandemie zum Opfer.
Um es mit Asterix zu sagen: Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Metal-Fans bevölkertes Dorf im Norden hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Das Wacken Open Air (W.O.A.) findet erst Ende Juli statt und die Organisatoren haben die Hoffnung, dass bis dahin die Impfungen Wirkung zeigen. Unsere Erntefeste zur Apfelernte liegen noch später im Jahr und wir sind zuversichtlich, dass die Impfungen das Virus spätestens im September / Oktober weitgehend eingedämmt haben und die Erntefeste dann stattfinden können. Vielleicht mit Maske, aber das halten wir dann auch noch aus. Wir drücken den Metal-Fans, Ihnen und uns alle Daumen!
So schön der Winter auch sein kann - es ist wunderbar, wenn die Tage wieder länger werden und morgens die Vögel singen. Auch die Apfelbäume sind aus der Winterruhe erwacht und die ersten Knospen brechen auf. Hier zu sehen an der Knospe eines Roten Boskoop auf der Parzelle Kö.
Infos für neue Baumpaten
Für alle neuen Baumpaten geben wir zum Saisonstart einige kurze Erklärungen zum Ablauf der Apfelbaum-Patenschaft: Unseren Newsletter versenden wir in unterschiedlichen Abständen mehrmals im Jahr, um Sie über die Abläufe auf dem Obsthof, die Baumpflege, das Wetter, die Obstblüte, die Erntetermine und über besondere Ereignisse rund um Ihren Patenbaum zu informieren. Ergänzt mit Hinweisen auf kulturelle Ereignisse und Veranstaltungen im Alten Land, gibt Ihnen der Newsletter die Möglichkeit, den Besuch bei Ihrem Patenbaum zu einem besonderen Erlebnis zu machen und Ihren Apfelbaum durch ein manchmal aufregendes Obstbaujahr zu begleiten.
Alle bisherigen Newsletter, Hinweise auf Hotels, Fährlinien, Veranstaltungstermine und natürlich viele Informationen zu unserem Obsthof finden Sie auf unserer Website www.apfelpatenhof.de
Die aktuellen Infos zu Ihrer Apfelpatenschaft können Sie auch auf Facebook bekommen.
Wir freuen uns auf die neue Obstbau-Saison mit Ihnen. Der Apfelpatenhof liegt in Jork-Hinterdeich, im Herzen des Alten Landes, nur wenige Autominuten von der Elbe entfernt. Die Öffnungszeiten des Obsthofes finden Sie weiter unten in dieser E-Mail und eine Anfahrtskizze des Hofes finden Sie hier auf unserer Website.
Wir wünschen Ihnen und uns trotz der immer noch kritischen Corona-Situation eine schöne Obstbau-Saison 2021! Im Laufe des Sommers wird sich die Lage hoffentlich entspannen - wir sind zuversichtlich.
Die Saison beginnt und ab 09. April ist der Hof wieder geöffnet!
Herzliche Grüße aus dem Alten Land vom Apfelpatenhof,
Axel Schuback
Verlängerung Ihrer Baumpatenschaft für 2021
Wir haben im Januar begonnen, die Reservierungen für die Bäume zu lösen, deren Patenschaft mit dem Jahr 2020 ausgelaufen ist. Über die Bestellfunktion auf unserer Website können Sie Ihre Baumpatenschaft für das Jahr 2021 verlängern, wenn sie noch nicht für dieses Jahr gültig ist. Natürlich nur, wenn Sie möchten. Wenn Sie sich nicht melden, dann ist Ihre Baumpatenschaft mit Ablauf der Gültigkeit beendet, denn eine Kündigungsfrist gibt es nicht.
Apfelcam
Mit der Apfelcam können Sie jederzeit einen Blick ins Alte Land in Richtung Ihres Apfelbaumes werfen. Sie steht auf der Parzelle KÖ vor den Reihen 005 und 006 (rechts im Bild) mit jungen Jonagold-Bäumen, die wir 2016 gepflanzt haben. Links im Bild ist eine freie Fläche. Im letzten Herbst wurden hier alte Jonagold-Bäume gerodet, in diesem Jahr werden wir dort neue Apfelbäume pflanzen.
Öffnungszeiten des Obsthofes
Ab Freitag, 09. April um 14.00 Uhr sind wir wieder für Sie da und begrüßen Sie zum Besuch bei Ihrem Apfelbaum. Bis einschließlich Oktober ist der Obsthof an jedem Wochenende geöffnet.
Unsere Öffnungszeiten sind unabhängig von Feiertagen:
Freitag von 14:00 bis 17:00 UhrSonnabend & Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr
von April bis Oktober
Ein Beispiel: "Unabhängig von Feiertagen" bedeutet im Fall der Pfingstfeiertage:
Am Freitagnachmittag, am Sonnabend und am (Pfingst)-Sonntag ist der Hof geöffnet.
Am Pfingstmontag ist der Hof geschlossen.
Auch wenn Sie schon wissen, wo Ihr Baum steht:
Bitte melden Sie sich kurz bei uns im Hofladen an, bevor Sie zu Ihrem Baum in die Obstanlagen gehen. Wir wissen einfach gern, wer uns gerade besucht, und eventuell haben wir auch Hinweise, die Ihren Baum betreffen.
Der Obsthof / AktuellesBaumschnitt
Trockene Tage haben wir genutzt, um mit dem Winterschnitt bei den Apfelbäumen zu beginnen. Nach den Äpfeln ist das Steinobst (Pflaumen und Kirschen) an der Reihe. Beim Baumschnitt kommt es nicht nur auf den Aufbau des Baumes an, sondern wir begrenzen das Wachstum auch in der Höhe. Damit wir nicht an jeden einzelnen Baum die Leiter anstellen müssen, wird diese Arbeit von einer fahrbaren Bühne aus erledigt. Danach wird der Baum von unten weiter bearbeitet.
Bei den Äpfeln sind die Elstar-Bäume als letzte Sorte dran, denn diese Sorte neigt stark zu jährlichen Ertragschwankungen, die "Alternanz" genannt wird. Um diese Alternanz zu durchbrechen und nicht wieder auftauchen zu lassen, ist es wichtig, beim Baumschnitt die richtigen Knospen zu erhalten. Um nicht die falschen Zweige abzuschneiden, warten wir bei den Elstar also, bis die Vegetation so weit fortgeschritten ist, dass Blüten- und Triebknospen gut voneinander zu unterscheiden sind.
Zum Schluss folgt der Baumschnitt in den Junganlagen (d.h. 4 Jahre und jünger). Je jünger ein Baum ist, desto leichter erleidet er im Winter Frostschäden. Ein Baum ohne Schnittwunden ist widerstandsfähiger und aus diesem Grund werden die jüngsten Bäume zuletzt geschnitten.
Was ist "Alternanz"?
Für alle neuen Baumpaten eine kurze Erklärung: Die Erntemenge eines Baumes hat über die Jahre einen wellenförmigen Verlauf. In einem Jahr trägt der Baum mehr Äpfel, zeigt aber wenig Wachstum im Holz. Im nächsten Jahr gleicht er das geringe Wachstum wieder aus, also treibt er sehr stark aus, produziert aber sehr wenige Äpfel.
Wenn in einem Jahr die Erntemenge eines Baumes besonders groß ist, bilden sich im nächsten Jahr weniger Blütenknospen und die Erntemenge fällt erheblich geringer aus. Dieser "Alternanz" genannte Effekt kann sich über mehrere Jahre hinziehen. Der Baum trägt dann entweder ganz viele oder ganz wenige Früchte und vielen Baumpaten eines Elstar wird das bekannt vorkommen.
Diese alternierende Erntemenge ist ganz normal. Wir versuchen, die Schwankungen durch gezielten Baumschnitt, die richtige Ernährung des Baumes, (also exakt bemessene Düngergaben) und Ausdünnen der Früchte möglichst gering zu halten. Der Baum soll in ein Gleichgewicht von Wachstum und Fruchtproduktion kommen.
Einige Apfelsorten, darunter der Elstar, neigen mehr zur Alternanz als andere Sorten. Machen Sie sich keine Sorgen: Für alle Baumpaten gilt die 20-kg-Garantie und in diesem Jahr werden mit hoher Wahrscheinlichkeit genau die Bäume reichlich Äpfel tragen, die im letzten Jahr ihre Kraft in den Trieb der Zweige statt in die Blüten investiert hatten.
Baumpflanzung
Es kann vorkommen, dass ein Baum eingeht. Deshalb werden in jedem Jahr die Baumreihen, soweit erforderlich, wieder aufgefüllt. Schäden durch Wühlmäuse und Wildverbiss an der Rinde sind die Hauptursache für eingegangene Bäume.
Damit der Baumbestand nicht überaltert, werden außerdem regelmäßig ältere Baumreihen gerodet und durch junge, vitale Bäume ersetzt, (wie z.B. auf der Parzelle Kö vor der ApfelcamLinks die gerodete Fläche, rechts im Bild die frischen Jonagold von 2016). Frisch gepflanzte Apfelbäume werden in einigen Jahren groß genug sein, um gute, gleichmäßige Erträge mit gesunden Früchten zu erbringen.
Wir warten auf trockenes und frostfreies Wetter, um weitere neue Bäume einpflanzen zu können. Je früher der Baum in der Erde ist, umso besser. Die Wurzeln des Baumes bekommen dann eine gute Verbindung zum Erdreich, wir nennen das "Bodenschluss". Bereits im Herbst gepflanzte Bäume haben bei Vegetationsbeginn im Frühjahr die besten Startbedingungen. Die Baumwurzeln erreichen durch guten Bodenschluss die vorhandenen Wasserreserven im Erdreich und die Bäume müssen deshalb seltener gewässert werden. Einige Flächen mussten erst noch für die Neupflanzung vorbereitet werden, hier können wir die Bäume erst jetzt pflanzen.
Frostschutzberegnung
Die Beregnungs-Anlage, d.h. die Rohrleitungen für das Wasser und die Regner sind fest in der Obstanlage installiert. Die Pumpen und Motoren, die Rohrleitungen und Regner müssen in jedem Jahr gewartet und die mobilen Pumpen aufgebaut werden. Das hat jetzt oberste Priorität, damit die Anlage zur Obstblüte zuverlässig einsatzbereit ist.
Wenn die Blüten nachts Frost bekommen, dann erfrieren die empfindlichen Blütenstempel. Ohne Stempel ist die Befruchtung unmöglich und es gibt keine Frucht, also keinen Apfel. Durch Frost während der Blüte kann eine Ernte nahezu komplett vernichtet werden. Auf den ersten Blick erscheint es paradox, dass Blüten vor Frostschäden geschützt werden sollen, indem man sie mit Wasser beregnet und sie von Eis überfrieren lässt. Die Funktionsweise der Frostschutz-Beregnung haben wir auf unserer Website unter dem Menüpunkt "Blüte und Frostschutz" erklärt.
Für die Frostschutzberegnung wird ein Wasservorrat gebraucht, dazu dient dieser Wasserteich. Nach einer Woche knackiger Kälte im Februar war das Eis auf dem Teich stark genug, um die Fläche zu betreten und ein paar Runden Schlittschuh zu laufen. Die Schneedecke wirkt so weich, aber wenn die Pirouette mißlingt, ist das Eis trotzdem hart.
Zum Winter werden einige Bestandteile der Beregnungsanlage demontiert, um sie vor der Witterung zu schützen und manchmal auch zur Reparatur. Der große Ansaugschlauch muss wieder montiert werden und wird auf dem Holzgestell am Ufer liegen, damit er nicht abknickt.
Das dicke Eis lässt einen Perspektiv-Wechsel zu: Für die Enten auf dem Teich, vom Wasser, oder in diesem Fall vom Eis aus betrachtet, sieht die Beregnungspumpe so aus:
Bodenproben / Düngung
Wie in den vergangenen Jahren, haben wir Bodenproben zur Analyse in ein Labor gegeben. Sobald die Ergebnisse vorliegen, können wir eine gezielte Düngung vornehmen. Auf diese Weise stellen wir eine optimale Ernährung der Bäume sicher, damit sie beste Früchte produzieren können. So haben Sie alle bei der Ernte hoffentlich nicht nur viel Spaß, sondern auch viele schöne Äpfel!
Obstbaumkrebs bekämpfen
Trockene Tage nutzen wir auch, um die Apfelbäume auf Befall durch Obstbaumkrebs zu kontrollieren. Beim Obstbaumkrebs handelt es sich nicht um eine Krebserkrankung im medizinischen Sinne, sondern um eine Pilzerkrankung. In der deutschen Wikipedia wird sie gut erklärt.
Die infizierten Äste werden abgeschnitten, die infizierten Bereiche der Rinde werden mit speziellen Messern herausgeschält. Bei den jungen Bäumen (1-3 Jahre) werden die so entstandenen Wunden mit Baumwachs behandelt. Die älteren Bäume überstehen die Behandlung auch ohne Wundverschlussmittel gut.
Veranstaltungen in Jork und Umgebung
Normalerweise bekommen Sie von uns an dieser Stelle Hinweise auf einige besondere Termine im Alten Land. Das Altländer Blütenfest in Jork wurde auch in diesem Jahr abgesagt und es ist im Moment einfach nicht möglich, zuverlässige Hinweise auf Veranstaltungen zu geben. Bitte informieren Sie sich ggf. selbstständig über den aktuellen Stand. Auf unserer Website unter "Termine & Veranstaltungen" finden Sie einige Links zu den Webseiten der Veranstalter und bekommen aktuelle Informationen.
Winter am Elbufer
Noch eine besondere Perspektive: Für die Hamburger Baumpaten ist das hier vielleicht kein besonders außergewöhnliches Bild. Für alle Freunde des Apfelpatenhofes, die von weiter her anreisen, ist es vermutlich ein seltener Anblick. Ein klarer, sonniger Wintertag im Februar am Elbufer. Es ist Ebbe und die auflaufende Flut bewegt das Eis mit lautem Knirschen flußaufwärts Richtung Hamburg.
Sehen Sie den Frachter auf dem Fluss? Man könnte ihn für ein riesiges Gebäude am Horizont halten, aber es ist ein mächtiges Container-Schiff in ca. 5 - 6 km Entfernung. Der "Dicke Pott" kommt von der Nordsee aus die Elbe hochgefahren, befindet sich auf Höhe der Elbinsel Lühesand und auf dem Bild sehen wir ihn von Neuenschleuse am Yachthafen aus. Bald wird der Kapitän den Kurs nach Backbord ändern, um hinter der Elbinsel Hanskalbsand (rechts im Bild) dem Hauptfahrwasser zu folgen.
Gute Fahrt und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel!