20.06.2024 - Kirschen Selbstpflücken an den kommenden zwei Wochenenden im Juni
Neues vom Apfelpatenhof
Die Themen in diesem Newsletter:
- Kirschen Selbstpflücken am 22./23. und 29./30. Juni
- Ablauf und Regeln beim Selbstpflücken- Sind die süß? Süß- von Sauerkirschen unterscheiden
- Was sind "Knupper"?
- Kirschsorten aus dem Alten Land
- Moderne Kirschsorten - unser Sortiment
- Schutz vor Vögeln und Regen
- Was sind "Dachkirschen"?
Liebe Apfelbaumpaten,
liebe Abonnenten des Newsletters,
die Kirschernte hat begonnen und ab sofort bekommen Sie frische Kirschen im Hofladen!
Das wechselhafte Wetter der letzten Wochen bot für die Süßkirschen nicht gerade ideale Bedingungen. Doch die Vegetation hat in diesem Jahr sehr früh begonnen (Newsletter vom 05. April 2024), und eine kleine Verzögerung des Wachstums durch kühlere Tage ist in diesem Fall eher willkommen.
Die Süßkirschen stehen alle unter Dach. Das war zu Pfingsten bereits aufgespannt und hat zum Glück den heftigen Hagel abgewehrt (Newsletter vom 11.Juni 2024). So sind die Früchte auch bei schlechtem Wetter vor Feuchtigkeit geschützt und können sich zur vollen Größe und zu vollem Geschmack entwickeln.
Bevor es losgeht, gibt es diesen Newsletter ausschließlich zum Thema "Kirschen". Lassen Sie uns zuerst einen Blick in die Süßkirschen werfen.
Eine Aufnahme vom 19. Mai. Der Hagel sammelt sich in den Vertiefungen der Dachfolie. Wir sind sehr froh, dass die Konstruktion das Unwetter gut überstanden hat.
Die Kirschen haben die kalten Nächte im Frühjahr besser überstanden als die Äpfel und zeigen einen normalen, guten Behang. Hier zu sehen am Beispiel der "Early Korvik".
Das Dach über den Kirschen schützt die Früchte.
Kirschen Selbstpflücken
Ab dem kommenden Wochenende laden wir alle Baumpaten an zwei Wochenenden zum Kirschen Selbstpflücken ein:
Termine
Wochenende 22./23. Juni
Wochenende 29./30. Juni
Jeweils zu unseren Öffnungszeiten
Freitag 14:00 bis 17:00 Uhr
Sonnabend u. Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr
Preis
Für € 7,50 / kg und ab 3 kg für € 6,50 / kg
Kirschsorten
Diese Kirschsorten sind an den Wochenenden reif:
Early Korvik - Vanda - Sunburst - Carmen - Valeska
Neben den Süßkirschen sind außerdem sind einige Bäume Sauerkirschen reif.
Bitte feste Transportbehälter mitbringen
Bringen Sie bitte feste Behälter für den Transport nach Hause mit. Am besten geeignet sind kräftige Kartons, kleine Steigen, Körbe, Eimer oder Klappboxen. In festen Behältern werden die empfindlichen Kirschen nicht gedrückt und sind vor Stößen geschützt.
Ablauf:Zuerst zur Anmeldung
Bitte kommen Sie zuerst zur Anmeldung auf dem Hof oder in den Hofladen. Hier erfahren Sie, welche Sorten gerade reif sind und von welchen Bäumen Sie Kirschen pflücken dürfen.
Die Eimer für die Ernte der Früchte stellen wir zur Verfügung.
Tipp: Transportbehälter nicht im Auto lassen - Wartezeiten vermeiden
Bitte bringen Sie Ihre Transportbehälter gleich mit, wenn Sie auf den Hof kommen. Sie dürfen Ihre Behälter gern bei uns an der Anmeldung abstellen, während Sie Kirschen pflücken, denn: Die Eimer für die Ernte der Früchte stellen wir zur Verfügung, aber Ihre eigenen Behälter brauchen Sie, sobald Sie vom Pflücken zurückkehren.
Es ist besser, wenn Sie dann nicht erst zurück zum Auto laufen müssen. So helfen Sie aktiv mit, Staus und Wartezeiten beim Wiegen zu vermeiden.
Beim Pflücken gelten ein paar Regeln:1. Gepflückte Kirschen werden bezahlt
Bitte pflücken Sie nur so viele Kirschen, wie Sie selbst brauchen. Bei Ihrer Rückkehr vom Kirschbaum wird Ihre Ernte gewogen und abgerechnet. Auch wenn Sie oder Ihre Kinder mehr gepflückt haben, als sie eigentlich wollten oder sollten: Gepflückt ist gepflückt, wird gewogen und berechnet.
2. Nur im ausgewiesenen und markierten Bereich pflücken
Die anderen Sorten hinter der Markierung sind noch nicht reif. Auch wenn sie vielleicht schon schön rot aussehen: Die sind noch nicht dran, die werden noch größer und reifer.
3. Kirschen immer mit Stängel pflücken
Kirschen ohne Stängel haben eine Verletzung. Saft tritt aus und verklebt nicht nur die anderen Früchte, sondern auch die Eimer und verursacht Fäulnis am Baum und an Ihren Kirschen. Zudem möchten nachfolgende Pflücker keine leeren Stängel pflücken.
4. Keine Zweige von den Bäumen reißen
Pflücken Sie bitte vorsichtig. Die Zweige sind zwar biegsam, aber irgendwann brechen sie ab. Niemand darf in die Bäume klettern.
5. Keine Kirschen auf dem Boden liegen lassen
Bitte pflücken Sie sorgfältig. Wenn Ihnen einmal Kirschen aus der Hand fallen, dann heben Sie sie bitte wieder auf. Kirschen, die auf dem Boden liegen bleiben, sind eine Verschwendung wertvoller Lebensmittel, locken Schädlinge an und sind ein wirtschaftlicher Schaden für den Bauern.
Wir finden diese Vorgaben selbstverständlich und die große Mehrheit der Kirschpflücker auch. Einige wenige aber nicht. Deshalb müssen wir so deutlich darauf hinweisen und deshalb gilt: Wer sich nicht daran hält, bekommt die (kirsch-)rote Karte und darf leider nicht mehr mitmachen.
Wir wünschen gute Unterhaltung mit einer kleinen Warenkunde zum Thema "Kirschen". Wenn Sie danach noch Fragen haben, beantworten wir sie gern bei einem Klönschnack am Wochenende auf dem Hof.
Selbstgepflückte Kirschen - lecker, lecker, lecker und frischer geht's nicht!
Herzliche Grüße aus der Kirschernte im Alten Land
vom Apfelpatenhof,
Axel Schuback
Die Kirsche – die Diva unter unseren FrüchtenKirschernte
Im Gegensatz zu Pflaumen und Äpfeln reifen die Kirschen nach dem Pflücken nicht nach. Das bedeutet: Die Kirschen dürfen erst im reifen Zustand geerntet werden, wenn sich ihr Aroma voll entwickelt hat. Da die Früchte eines Kirschbaumes nicht alle gleichzeitig reif sind, bedeutet das auch: Es sind mehrere Durchgänge beim Pflücken erforderlich und es werden immer nur die reifen Kirschen geerntet.
Beim Pflücken ist besondere Vorsicht geboten: Die empfindlichen Früchte dürfen nicht gedrückt werden und müssen immer mit Stängel gepflückt werden. Wird der Stängel ausgerissen, entsteht eine Wunde. Die Frucht ist beschädigt und dadurch weniger haltbar. Oft tritt an der Wunde Saft aus und verklebt die Eimer und viele andere Früchte. Anfängerfehler!
“Knupper”, Süß-, Sauer- und "Dachkirschen"
"Haben Sie Knupper?" und "Sind die süß?" lauten die zwei häufigsten Fragen im Hofladen während der Kirschenzeit. Auf geht's in die Warenkunde:
Süßkirschen und Sauerkirschen
Süß- und Sauerkirschen (Schattenmorellen) unterscheiden sich nicht nur im Geschmack, sondern auch sehr deutlich im Aussehen.
Farbe: Süßkirschen sind meistens dunkel, nur die "Bunten" sind orange-gelbe Süßkirschen. Sauerkirschen haben ein etwas helleres Rot.
Größe: Die modernen Sorten der Süßkirschen sind wesentlich größer als Sauerkirschen.
Form: Die Süßkirschen haben eine deutliche Vertiefung am Stielansatz, sie sind im Längsschnitt herzförmig. Sauerkirschen sind nahezu rund.
Festigkeit: Sauerkirschen sind wesentlich weicher als Süßkirschen. Bei den sehr knackigen modernen Süßkirschen-Sorten ist der Unterschied besonders deutlich.
Stängel: Die Stängel der Süßkirsche haben mit ganz seltenen Ausnahmen keine Kelchblätter. Wenn sie welche haben, dann sind es einzelne Blätter. Bei der Sauerkirsche befinden sich an den meisten Stängeln mehrere Kelchblätter. Wenn Sie also Kirschen in der Steige sehen und es sind kleine grüne Blätter an den Stielen: Zu 99 % sind das Sauerkirschen!
Einzelne Merkmale können im Vergleich von Sorte zu Sorte weniger eindeutig ausfallen. Doch in der Summe und mit etwas Übung können Sie Süß- und Sauerkirschen so deutlich unterscheiden wie Äpfel und Birnen. Und wenn es einmal doch nicht gelingt? Sauer macht lustig!
Was sind "Knupper" Kirschen?
"Knupper" ist ein umgangssprachlicher Überbegriff für große und vor allem feste Süßkirschen. Eine bestimmte Kirschsorte wird damit nicht bezeichnet. Dennoch ist der Begriff aus dem Namen einer Kirschsorte hervorgegangen, denn "Knupper" ist abgeleitet von dem plattdeutschen Begriff für "Knorpel", und es gibt eine Kirschsorte "Schneiders Späte Knorpelkirsche". Diese Sorte wurde im Alten Land schon von unseren Großeltern einfach mit der Kurzform "Knupper" bezeichnet.
Häufig haben auch die aktuellen Kirschsorten die "Schneiders Späte Knorpelkirsche" im Stammbaum. Entweder direkt als einen Elternteil oder sie sind Kreuzungen aus Sorten, die vorher schon von "Schneiders Knorpelkirsche" abstammten. Auch die Kreuzung anderer Sorten brachte feste und große Kirschen hervor, wie sie bei den Kunden beliebt waren. Der Begriff "Knupper" setzte sich durch als allgemeine Bezeichnung für besonders große, feste Süßkirschen.
Nach der Kreuzung zweier verschiedener Sorten dauert es sehr lange, bis die Resultate zu sehen und die neuen Sorten im Anbau erprobt sind. So kann es schon 20 bis 30 Jahre dauern, bis eine neue Sorte auf dem Wochenmarkt ankommt. Züchtungen der Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork, deren Namen vielen heute noch geläufig sind, stammen zum Teil aus den 1950er Jahren.
Viele dieser Altländer Sorten sind schon wieder vom Markt verschwunden. Die Züchtung in Jork wurde vor vielen Jahren eingestellt und mittlerweile gibt es neue, noch größere und festere Kirschsorten aus anderen Ländern und Regionen. Doch einige der Altländer Züchtungen befinden sich immer noch in unserem aktuellen Sortiment. Sie sind leicht zu erkennen, denn ein besonderes Merkmal der in Jork von der OVA gezüchteten Kirschsorten war die Namensgebung: Alle Sorten bekamen weibliche Vornamen, die auf "a" enden
Und was sind "Rube"?
Eine alte lokale Kirschsorte, die im Alten Land äußerst beliebt war, denn sie war bis in die 1960er Jahre die Kirschsorte mit den größten Früchten und schmeckt sehr süß. Für die Altländer Züchter war es naheliegend, sie als Grundlage für die Züchtung neuer Sorten zu nutzen.
Moderne Kirschsorten
Unser heutiges Süßkirschen-Sortiment besteht aus sehr aromatischen, großen, dunklen, festen, saftigen Früchten, wie sie bei unseren Kunden besonders beliebt sind. Sie sind zum Teil aus hiesigen alten Sorten, zum Teil aus Züchtungen auf der ganzen Welt hervorgegangen.
Die Ernte erstreckt sich über ca. 6 bis 7 Wochen – von den ersten Frühsorten bis zu den letzten Spätsorten. Das heißt: In der 4. und 6. Kirschwoche werden Sie die Sorten der 2. und 3. Kirschwoche nicht mehr vorfinden. Die Übergänge sind dabei fließend und in sehr heißen Sommern kann sich die Erntezeit auch verkürzen.
Diese Sorten bauen wir an:
Schutz vor Staren
Die prallen, saftigen, süßen Kirschen sind nicht nur bei uns Menschen sehr beliebt, sondern auch in der Vogelwelt. Besonders Stare (Plattdeutsch: „Spreen“) werden scharenweise angelockt. Viele Kirschhöfe werden heute mit großen Perlonnetzen vor den Vogelschwärmen geschützt. In früheren Zeiten mussten die Schulkinder im Obsthof aufpassen und Lärm machen, sobald sich Stare niederlassen wollten ("Spreen hüten"). Außerdem wurden klappernde Windmühlen aufgestellt und Vogelscheuchen („Spreenkerls“) in die Bäume gehängt. Auch automatische Knallgeräte wurden zeitweilig verwendet. Kirschanlagen, die nicht eingenetzt sind, werden heute mit den Tönen von Raubvögeln beschallt. Das Geschrei der Raubvögel kommt vom Tonband und soll die Stare vertreiben.
Schutz vor Regen
Regen zur Zeit der Kirschernte – ein Riesenproblem! Wer einen Kirschbaum im Garten hat, weiß es aus Erfahrung: Reife Kirschen platzen bei Regen. Die geplatzten Kirschen verderben fast sofort und sind nicht mehr verkäuflich. Immer wieder hat es in der Vergangenheit regenreiche Sommer mit schlimmen Ertragseinbußen gegeben und die große Frage lautet: Können wir die Kirschen vor dem Regen schützen?
Inzwischen gibt es Lösungsansätze. Verschiedene Hersteller bieten spezielle Systeme zur Überdachung der Bäume an. Bei uns ist der Kirschhof in den letzten Jahren überdacht worden. Über die Konstruktion aus Betonpfählen, Stahlseilen und Stahlbügeln ist eine lichtdurchlässige Folie gespannt. Dort können unsere Kirschen jetzt – vor Regen geschützt – zu bestmöglicher Qualität heranreifen. Die seitlichen Netze halten die Stare und Schadinsekten draußen. Nach der Ernte wird die Folie sorgfältig eingerollt, verschnürt und erst vor der nächsten Ernte wieder ausgebreitet.
Was sind "Dachkirschen“?
Auch diese Frage wird uns immer wieder von Besuchern gestellt, die dieses Wort auf Tafeln an der Straße gelesen haben und mit dem Begriff nichts anfangen können. Die Anbieter meinen damit Kirschen unterschiedlicher Sorten, die unter dem Schutz eines Foliendaches angebaut wurden. Eine eigenständige Kirschsorte ist damit jedenfalls nicht gemeint. Denn eine "Valeska" ist und bleibt eine "Valeska", ob sie nun unter freiem Himmel, unter einem Netz oder sogar unter einem Dach gewachsen ist.
Mittlerweile dient der Begriff durchaus als Qualitätsmerkmal für großfrüchtige Kirschen, die vor Regen und Vogelfraß geschützt zur vollen Genussreife herangewachsen sind. Jedoch sind neben der Unversehrtheit der Früchte (mit Stängel pflücken...) auch die Sorte, die Reife, der Geschmack und die Frische weitere wichtige Kriterien. Wenn die erfüllt sind, dann sind die Früchte aus dem Anbau unter dem Regendach tatsächlich die "Trüffeln" unter den Kirschen!
CALLEkocht - Omas Rezepte
Carl-Michael "Calle" Hofmann ist Küchenmeister und YouTube Creator in Hamburg. Aufgewachsen in einem Landgasthof im Norden, bereitet er heute - gemeinsam mit seiner Partnerin und Kamerafrau Carmen - in seinem Kanal "CALLEkocht" traditionelle deutsche Rezepte modern auf.
Kirschpfannkuchen
Zum Kirschpfannkuchen gibt's hier wertvolle Tipps aus der Profiküche, wie man sie nur bei Calle bekommt und kleine Pannen werden gnadenlos selbstironisch mitgesendet:
Das Schwere muss auf das Leichte, Kirschen entsteinen mit Trick 17, Mehl? 50 gr. mehr als im Video und zum Abschluss eine Vorführung, wie man sich vor Verbrennungen schützt.
Rundum kurzweilig und mit überraschendem Ende.