Liebe Apfelbaumpaten,
die Kirschen sind reif! Ab sofort bekommen Sie frisch gepflückte Kirschen in unserem Hofladen. Süß, saftig, lecker!
Auch in diesem Sommer laden wir Sie auf unserem Obsthof zum Kirschen selbst Pflücken ein.
Termine:
An den Wochenenden des 10./11. Juli und 17./18. Juli von 10.00 h bis 17.00 h.
Für 3,00 Euro/kg pflücken Sie so viele Kirschen, wie Sie möchten. Die Kiepen (Körbe) für die Ernte der Früchte stellen wir zur Verfügung. Dann geht es auf eigene Faust in die Kirschanlage und Sie pflücken von den verschiedenen Sorten ganz nach Ihrem Geschmack. Frischer geht es nicht und naschen ist erlaubt!
Für alle Interessierten hier schon ein paar kurze Hinweise. Genau wie beim Äpfel Pflücken gilt auch bei den Kirschen:
- Keine Knospen mit abpflücken, denn sie bilden die Grundlage für die Früchte des nächsten Jahres. Wer Blätterbüschel in der Kiepe hat, der hat etwas falsch gemacht!
- Die Kirschen immer mit Stängel pflücken. Dazu die Stängel dort anfassen, wo sie am Baum sitzen, und abknicken. Herausgerissene Stängel bedeuten eine Verletzung der Frucht. Saft tritt aus und die Früchte faulen dann schneller.
Aber erfahrene Baumpaten wissen das natürlich längst!
Der letzte Winter hatte seinen Namen wirklich verdient, der aktuelle Sommer tut es ihm gleich - so soll es doch sein! Durch das warme Wetter der letzten Wochen wachsen die kleinen Äpfel jetzt prächtig. Der kleine Rückstand von vor zwei Wochen, verursacht durch die zunächst kühle Witterung, wird so wieder aufgeholt.
Hier sehen Sie ein Foto der Apfelsorte Jonagold, daneben zum Vergleich Kirschen der Sorte Valeska.
Alternanz / Elstar
Im letzten Newsletter hatten wir es schon erwähnt, vor allem die Sorte Elstar ist in diesem Jahr von "Alternanz" betroffen. Langjährige Baumpaten eines Elstar haben schon Erfahrung damit.
Was ist "Alternanz"? Grob gesagt hat die Erntemenge eines Baumes über die Jahre einen wellenförmigen Verlauf. In einem Jahr trägt er mehr Äpfel, im nächsten etwas weniger und danach wieder mehr.Diese alternierende Erntemenge ist ganz normal und man versucht, die Schwankungen durch gezielten Baumschnitt und die richtige Ernährung des Baumes, also exakt bemessene Düngergaben, möglichst gering zu halten.
Manche Apfelsorten, darunter der Elstar, neigen zu stark ausgeprägter Alternanz. Der Baum trägt dann entweder ganz viel oder ganz wenig Früchte. In diesem Apfeljahr ist eine besonders große Spannbreite zu beobachten, einzelne Bäume tragen fast keine Früchte.
Aber so ist die Natur. Für alle Baumpaten gilt die 20-kg-Garantie und im nächsten Jahr werden dieselben Bäume wieder reichlich Früchte tragen!
Herzliche Grüße aus der beginnenden Kirschernte,
Axel Schuback
Aktuelles vom ObsthofKirschen einnetzen
Bei den Süßkirschen haben wir bereits vor zwei Wochen die Netze aufgezogen. Sie werden sicherlich die großen Stellagen im Obsthof gesehen haben. Mit den vereinten Kräften der ganzen Nachbarschaft werden große Netze über die Kirschanlagen gezogen, um die Früchte vor gefräßigen Vögeln zu schützen. So können die Kirschen in Ruhe ausreifen und werden süß und saftig.
Zudem entfällt das lästige "Sprehen hüten" (Altländer Platt: Sprehen = Stare), also das Verscheuchen der Vögel, das sonst sehr zeitintensiv ist und viel Arbeitskraft bindet.
Kirschen pflücken
Die Kirschernte hat begonnen. Die frühen Sorten sind wegen des trockenen und heißen Wetters der letzten Woche von hervorragender Qualität. Kein Regen - keine geplatzten Früchte!
Bisher rechnen wir mit einer sehr guten Kirschernte. Auf unserem Obsthof werden die Kirschen in den traditionellen "Kiepen" gepflückt, also in Weidenkörben, die ca. 6 kg Kirschen fassen.
Die Kiepen sind zwar wesentlich teurer als Plastikeimer, bieten aber viele Vorteile für die empfindlichen Früchte: Durch die konische Form und die strukturierte Oberfläche des Weidengeflechts wird am Boden der Kiepe wesentlich weniger Druck auf die Früchte erzeugt als in einem glatten Plastikeimer. Bei Feuchtigkeit trocknen die Kirschen schneller ab, dadurch werden nachträgliches Platzen und Fäulnisbildung verringert, aber das Problem haben wir bei dem schönen Wetter im Moment sowieso nicht.
Baumpflege - Äste waagerecht binden
Beim Baumschnittkurs haben es einige Baumpaten bereits gesehen: Zu steil aufragende junge Zweige werden mit Bändern herunter gebunden, um möglichst schnell eine gleichmäßig aufgebaute Baumkrone zu erhalten. Gleichzeitig werden an den waagerechten Zweigen mehr Blütenknospen gebildet. Dadurch erreicht der Baum schneller einen guten Fruchtertrag.
Baumpflege - Äpfel ausdünnen
Mit dem Auspflücken überzähliger Früchte bei den Äpfeln warten wir noch, bis der "Juni-Fall" abgeschlossen ist. Im Juni wirft der Apfelbaum von ganz allein einige Früchte ab, um die verbleibenden besser ernähren zu können. Erst danach werden wir die Früchte evtl. weiter reduzieren, um die Qualität der Äpfel zu steigern.
Baumpflege - Bewässerung
Dort wo es möglich ist und der Eisengehalt des Wassers nicht zu hoch ist (Gefahr der Berostung der Äpfel), bewässern wir regelmäßig die Bäume. Das ist bei dem heißen Wetter und der damit verbundenen Trockenheit wichtig, um für ein gleichmäßiges Wachstum zu sorgen.
Natürlich bekommen die frisch gepflanzten jungen Bäume ebenfalls regelmäßig Wasser.
Erntetermine für die Patenbäume:
Die Termine für unsere Erntefeste lassen sich jetzt noch nicht bestimmen, denn die Reife der Früchte hängt entscheidend vom Verlauf der Witterung ab. Voraussichtlich werden sie ähnlich früh liegen wir im letzten Jahr.
Wahrscheinlich werden wir Cox Orange, Elstar und Holsteiner Cox schon Anfang oder Mitte September ernten, d.h. am Wochenende 11./12. oder 18./19. September.
Boskoop, Jonagold, Gloster und Red Jonaprince zwei bis drei Wochen später, also 02./03. oder 09./10. Oktober.
Über die genauen Termine werden wir Sie in einem weiteren Newsletter und auf unserer Website informieren.
Hier erwartet Sie sonst ein Rezept oder Gedicht zum Thema "Apfel". Zur Kirschenzeit finden wir ein Lob auf die Kirsche besonders passend. Vermutlich hat die Dichterin ihre Verse im Sommer verfasst, denn der Apfel zieht hier im Vergleich zur Kirsche den Kürzeren.
Das kann wohl nur daran liegen, dass Obst immer dann am besten schmeckt, wenn es frisch ist - im Sommer die Kirschen und die Äpfel im Herbst!
Lob der schwarzen Kirschen (1764)
(Anna Luisa Karsch, 1722-1791)
Des Weinstocks Saftgewächse ward
Von tausend Dichtern laut erhoben;
Warum will denn nach Sängerart
Kein Mensch die Kirsche loben?
O die karfunkelfarbne Frucht
In reifer Schönheit ward vor diesen
Unfehlbar von der Frau versucht,
Die Milton hat gepriesen.
Kein Apfel reizet so den Gaum
Und löschet so des Durstes Flammen;
Er mag gleich vom Chineser-Baum
In ächter Abkunft stammen.
Der ausgekochte Kirschensaft
Giebt aller Sommersuppen beste,
Verleiht der Leber neue Kraft
Und kühlt der Adern Äste;
Und wem das schreckliche Verboth
Des Arztes jeden Wein geraubet,
Der misch ihn mit der Kirsche roth
Dann ist er ihm erlaubet;
Und wäre seine Lunge wund,
Und seine ganze Brust durchgraben:
So darf sich doch sein matter Mund
Mit diesem Tranke laben.
Wenn ich den goldnen Rheinstrandwein
Und silbernen Champagner meide,
Dann Freunde mischt mir Kirschblut drein
Zur Aug- und Zungenweide:
Dann werd' ich eben so verführt,
Als Eva, die den Baum betrachtet,
So schön gewachsen und geziert,
Und nach der Frucht geschmachtet.
Ich trink und rufe dreymal hoch!
Ihr Dichter singt im Ernst und Scherze
Zu oft die Rose, singet doch
Einmal der Kirschen Schwärze!