19.07.2012 - Noch einmal Kirschen selbst pflücken und was sind eigentlich 'Knupper'?
Die Themen in diesem Newsletter:
- Kirschen selbst pflücken am 21./22. Juli
- Kirschsorten: Süß- oder Sauerkirschen?
- Kirschsorten: Was sind "Knupper"?
- Prognose Termine Erntefeste
Liebe Apfelbaumpaten,
das Kirschenpflücken an den vergangenen Wochenenden war ein großer Spaß für alle Beteiligten. Am kommenden Wochenende 21./22. Juli gibt es deswegen die Fortsetzung. Es sind noch ausreichend Bäume mit reifen Kirschen vorhanden, auch wenn die Auswahl gegen Ende der Kirschernte schon wieder geringer wird.
Ob wir an dem darauf folgenden Wochenende noch wieder zum selbst Pflücken einladen können, ist abhängig vom Wetter.
Seit Donnerstag morgen haben wir in Jork Gewitter und es regnet wie aus Eimern. Am Wochenende werden deshalb viele Früchte bereits geplatzt sein.
Aber wer Lust hat, ein bisschen zu suchen und sich von einem möglichen Schauer nicht abschrecken lässt, der ist herzlich eingeladen zum Kirschen Pflücken!
Die Wettervorhersage prognostiziert für das Wochenende Sonnenschein und ein paar Schattenmorellen gibt es auch noch. Und selbst wenn es regnet: Das meiste fällt ja daneben. :-)
Ob Sonne oder Regen, eins steht fest: Frischer geht's nicht!
Termin:
Am Wochenende 21. und 22. Juli.
Freitag Nachmittag von 14.00 - 17.00 Uhr
Sonnabend und Sonntag von 10.00 - 17.00 Uhr
Herzliche Grüße aus dem Altländer Regen,
Obsthof Axel Schuback
"Haben Sie Knupper?" und "Sind die süß?" lauten die zwei häufigsten Fragen im Hofladen während der Kirschenzeit. Deshalb an dieser Stelle eine Verbraucherinformation zum Thema "Kirschen".
Süß- oder Sauerkirschen?
Süßkirschen und Sauerkirschen (Schattenmorellen) unterscheiden sich nicht nur im Geschmack, sondern auch sehr deutlich im Aussehen. Mit ein wenig Übung erkennt das jeder.
Farbe: Süßkirschen sind meistens dunkel, nur die "Bunten" sind orange-gelbe Süßkirschen. Sauerkirschen haben ein etwas helleres Rot.
Größe: Die modernen Sorten der Süßkirschen sind wesentlich größer als Sauerkirschen. Aber auch die alten Sorten, die heute aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Fruchtgröße nicht mehr zu verkaufen sind, haben fast immer noch größere Früchte als eine Sauerkirsche.
Form: Die Süßkirschen haben eine deutliche Vertiefung am Stielansatz, sie sind im Längsschnitt herzförmig. Sauerkirschen sind nahezu rund.
Stängel: Die Stängel der Süßkirsche haben mit ganz seltenen Ausnahmen keine Kelchblätter. Wenn sie welche haben, dann sind es einzelne Blätter. Bei der Sauerkirsche befinden sich an den meisten Stängeln welche, und dann auch mehrere. Wenn Sie also Kirschen in der Steige sehen und es sind kleine grüne Blätter an den Stielen: Zu 99 % sind das Sauerkirschen!
Mit ein bisschen Übung unterscheiden sich Süß- und Sauerkirschen so deutlich wie Äpfel und Birnen.
Was sind "Knupper" Kirschen?
"Knupper" ist ein umgangssprachlicher Überbegriff für große, saftige und vor allem feste Süßkirschen. Eine Kirschsorte wird damit aber nicht bezeichnet. Wobei das nicht ganz stimmt, denn "Knupper" ist abgeleitet von dem plattdeutschen Begriff für "Knorpel", und es gibt eine Kirschsorte "Schneiders Knorpelkirsche". Diese Sorte wurde im Alten Land einfach mit der Kurzform "Knupper" bezeichnet und der Begriff hat sich übertragen.
Viele der aktuellen modernen Kirschsorten stammen aus dem Alten Land. Sie sind Züchtungen der Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork und stammen zum Teil aus den 50er Jahren. Nach der Kreuzung zweier verschiedener Sorten dauert es lange, bis die Resultate zu sehen sind und bis die neuen Sorten im Anbau erprobt wurden. So kann es schon 20 bis 30 Jahre dauern, bis eine neue Sorte auf dem Wochenmarkt ankommt.
Viele der aktuellen Kirschsorten haben die oben erwähnte Sorte "Schneiders Knorpel" im Stammbaum. Entweder direkt als einen Elternteil oder sie sind Kreuzungen aus Sorten, die vorher schon von "Schneiders Knorpelkirsche" abstammten. Aber auch die Kreuzung von anderen Sorten brachte feste und große Kirschen hervor, die von den Kunden verlangt wurden. Der Begriff "Knorpelkirsche" setzte sich durch und übertrug sich von den "Schneiders Knorpel" als allgemeine Bezeichnung für große, feste Kirschen.
Ein besonderes Merkmal der in Jork von der OVA gezüchteten Kirschsorten ist die Namensgebung. Alle Sorten bekommen weibliche Vornamen, die auf "a" enden. Hier eine Auswahl beliebter Sorten, die alle aus Jork stammen. Darunter das Jahr der Markteinführung und die Eltern-Sorten:
Alma
1966, Kreuzung aus Rube x Allers Späte
Annabella
1970, Kreuzung aus Rube x Allers Späte
Bianca
1966, Kreuzung aus Rube x Allers Späte
Erika
1976, Kreuzung aus Rube x Stechmanns Bunte
Karina
1993, Kreuzung aus Schneiders Späte Knorpel x Rube
Oktavia
1981, Kreuzung aus Schneiders Späte Knorpel x Rube
Rebekka
1966, Kreuzung aus Rube x Schubacks Frühe Schwarze
Regina
1981, Kreuzung aus Schneiders Späte Knorpel x Rube
Valeska
1966, Kreuzung aus Rube x Stechmanns Bunte
Viola
1981, Kreuzung aus Schneiders Späte Knorpel x Rube
Und was sind "Rube"? Eine alte lokale Kirschsorte, die im Alten Land äußerst beliebt war, denn sie war die Kirschsorte mit den größten Früchten und schmeckt sehr süß. Da war es für die Altländer Züchter naheliegend, sie als Grundlage für die Züchtung neuer Sorten zu nutzen.
Erntetermine für die Patenbäume
Die Termine für unsere Erntefeste lassen sich jetzt noch nicht bestimmen, denn die Reife der Früchte hängt entscheidend vom Verlauf der Witterung ab.
1. Erntefest für Cox Orange, Elstar und Holsteiner Cox:
Wahrscheinlich werden wir die früheren Sorten schon Mitte September ernten, d.h. am Wochenende 15./16. oder 22./23. September.
2. Erntefest für Boskoop, Jonagold, Gloster und Red Jonaprince:
Die späteren Sorten folgen zwei bis drei Wochen später, also 06./07. oder 13./14. Oktober.
Bitte beachten Sie, dass diese Termine noch nicht verbindlich sind. Über die genauen Termine werden wir Sie in einem weiteren Newsletter und auf unserer Website informieren.
Wir halten im Moment die beiden späteren Termine für wahrscheinlicher. Wenn Sie aber gezwungen sind, schon jetzt ihre Reise zum Apfelbaum fest zu planen, dann empfehlen wir, sich auf den jeweils ersten Termin Ihrer Sorte festzulegen.
Notfalls können Sie Ihren Baum dann eine Woche vor dem eigentlichen Erntefest pflücken. Auch wenn Sie dann die große Sause beim Erntefest verpassen - Sie pflücken Ihren Baum selbst.
Eine Woche früher pflücken ist kein Problem, eine Woche später ist fast unmöglich. Denn nach dem Erntefest werden die Bäume im Rahmen des normalen Arbeitsablaufes auf dem Betrieb abgeerntet. Die Erfahrung zeigt: Es ist uns nicht möglich, dabei einen einzelnen Baum auszulassen. Wenn die Pflück-Kolonne die Markierung bemerkt, dann ist es schon zu spät. Zudem werden die Früchte dann auch zu reif.
Wenn Sie noch eine Unterkunft suchen und ein paar Tage länger in Jork bleiben möchten:
Schöne Ferienwohnungen gibt es im "Ferienhof Altes Land"
http://www.altlaender-ferienhof.de/
Telefon 04162 - 250 91 96
Fruchtwachstum:
Den Äpfeln schadet der ständige Regen nicht so sehr wie den Kirschen. Die Früchte bekommen ausreichend Feuchtigkeit, um gut zu wachsen. Auf dem Bild sehen Sie einen regennassen Jonagold auf der Parzelle Kö im Vergleich mit einer 2-Euro Münze. Schon ganz schön groß, oder?