12.07.2013 - Kirschen selbst pflücken und was sind 'Dachkirschen'?
Die Themen in diesem Newsletter:
- Kirschen selbst pflücken im Juli
- Schwerpunktthema: Kirschen
- Was sind "Dachkirschen"?
- Prognose Termine Erntefeste
Liebe Apfelbaumpaten,
endlich wird es warm! Sommer, Sonne, Kirschenzeit! Wir laden wieder zum Kirschen selbst Pflücken ein und uns ist aufgefallen, dass bei den Gesprächen im Hofladen ein neuer Begriff auftaucht: "Dachkirschen".
Was das wohl ist? Eine neue Sorte? Wir nehmen die Frage zum Anlass, diesen Newsletter fast ausschließlich zum Thema "Kirschen" zu schreiben und wünschen gute Unterhaltung mit einer kleinen Warenkunde.
Auf dem Bild: Kirschen der Sorte "Kordia". Noch lange nicht reif, aber schon mit schöner Farbe. Mit Verweis auf die Sortentabelle weiter unten: Die ersten reifen Früchte dieser Sorte werden wir in ca. 10 Tagen pflücken.
Am letzten Wochenende war die Auswahl an reifen Kirschen noch etwas gering. Aber die ersten Kirschen sind immer etwas Besonderes und so waren die Kirschbäume trotzdem gut besucht.
Nun geht's aber richtig los: An den kommenden Wochenenden werden weitere Sorten reif sein und wir laden wieder zum Kirschen selbst Pflücken ein: Für 3,50 Euro / kg pflücken Sie so viele Kirschen, wie Sie möchten. Die Kiepen (Körbe) für die Ernte der Früchte stellen wir zur Verfügung. Dann geht es auf eigene Faust in die Kirschanlage und Sie pflücken von den verschiedenen Sorten ganz nach Ihrem Geschmack. Frischer geht es nicht und naschen ist erlaubt!
Termine:
Wochenende 13./14. Juli und
Wochenende 20./21. Juli
Jeweils zu unseren Öffnungszeiten:
Freitag 14:00 bis 17:00 Uhr
Sonnabend u. Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr
Herzliche Grüße aus dem Altländer Sommer,
Obsthof Axel Schuback
Die Kirsche – die Diva unter unseren Früchten
Im Gegensatz zu Pflaumen und Äpfeln reifen die Kirschen nach dem Pflücken nicht nach. Das bedeutet: Die Kirschen dürfen erst im reifen Zustand geerntet werden, wenn sich ihr Aroma voll entwickelt hat. Da die Früchte eines Kirschbaumes nicht alle gleichzeitig reif sind, bedeutet das aber auch: Es sind mehrere Durchgänge beim Pflücken erforderlich. Es werden immer nur die reifen Kirschen geerntet. Beim Pflücken ist besondere Vorsicht geboten: Die empfindlichen Früchte dürfen nicht gedrückt werden und die Kirschen müssen immer mit Stängel gepflückt werden. Falls der Stängel ausreißt, entsteht eine Wunde. Saft kann austreten und die Frucht ist beschädigt.
Kirschsorten
Unser heutiges Süßkirschen-Sortiment besteht aus sehr aromatischen, großen, dunklen, festen, saftigen Früchten, wie sie bei unseren Kunden besonders beliebt sind. Sie sind zum Teil aus hiesigen alten Sorten, zum Teil aus Züchtungen auf der ganzen Welt hervorgegangen. Die Ernte erstreckt sich über ca. 6 bis 7 Wochen – von den ersten Frühsorten bis zu den letzten Spätsorten. Das heißt: In der 4. und 6. Kirschwoche werden Sie die Sorten der 2. und 3. Kirschwoche nicht mehr vorfinden. Die Übergänge sind dabei fließend.
Diese Sorten bauen wir an:
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Kirschwoche
Sorte
Herkunft
2./3.
Kirschwoche
Naprumi
Dresden-Pillnitz
3.
Kirschwoche
Johanna
Jork, Altes Land
3./4.
Kirschwoche
Merchant
Norwich, England
3./4.
Kirschwoche
Valeska
Jork, Altes Land
4.
Kirschwoche
Techlovan
Tschechoslovakei
4./5.
Kirschwoche
Sunburst
Kanada
6.
Kirschwoche
Oktavia
Jork, Altes Land
6.
Kirschwoche
Kordia
Tschechoslovakei
6.
Kirschwoche
Viola
Jork, Altes Land
6./7.
Kirschwoche
Schneiders Späte Knorpelkirsche
Guben, Brandenburg (Zufallssämling)
6./7.
Kirschwoche
Karina
Jork, Altes Land
7.
Kirschwoche
Alma
Jork, Altes Land
7./8.
Kirschwoche
Regina
Jork, Altes Land
7./8.
Kirschwoche
Bianca
Jork, Altes Land
8.
Kirschwoche
Sweetheart
Kanada
Schutz vor Staren
Die prallen, saftigen, süßen Kirschen sind nicht nur bei uns Menschen sehr beliebt, sondern auch in der Vogelwelt. Besonders Stare (plattdeutsch „Spreen“) werden scharenweise angelockt. Wir schützen unsere Kirschhöfe mit großen Perlonnetzen vor den Vogelschwärmen.
In früheren Zeiten mussten die Schulkinder im Obsthof aufpassen und Lärm machen, sobald sich Stare niederlassen wollten (Spreen hüten). Außerdem wurden klappernde Windmühlen aufgestellt und Vogelscheuchen („Spreenkerls“) in die Bäume gehängt. Auch automatische Knallgeräte wurden zeitweilig verwendet.
Heute werden Kirschanlagen, die noch nicht eingenetzt sind, mit den Tönen von Raubvögeln geschützt. Das Geschrei der Raubvögel kommt vom Tonband und vertreibt die Stare.
Schutz vor Regen
Regen zur Zeit der Kirschernte – ein Riesenproblem! Wer einen Kirschbaum im Garten hat, weiß es aus Erfahrung: Reife Kirschen platzen bei Regen. Die geplatzten Kirschen verderben fast sofort und sind nicht mehr verkäuflich. Immer wieder hat es in der Vergangenheit regenreiche Sommer mit schlimmen Ertragseinbußen gegeben und die große Frage lautet: Können wir die Kirschen vor dem Regen schützen?
Inzwischen gibt es Lösungsansätze. Verschiedene Hersteller bieten spezielle Systeme zur Überdachung der Bäume an. Bei uns ist der Kirschhof hinter der Sortierhalle in diesem Frühjahr überdacht worden. Über die Tragekonstruktion aus Betonpfählen, Stahlseilen und Stahlbügeln ist eine lichtdurchlässige Folie gespannt worden. Dort können unsere Kirschen jetzt – vor Regen geschützt – zu bestmöglicher Qualität heranreifen. Profitieren auch Sie von dieser Qualitätssteigerung und pflücken Sie von den unterschiedlichen leckeren Kirschsorten, die unter dem schützenden Regendach gewachsen sind.
Nach der Ernte wird die Folie sorgfältig eingerollt und verschnürt und erst vor der nächsten Ernte wieder ausgebreitet.
Was sind „Dachkirschen“?
Diese Frage wurde uns in den letzten Tagen häufig von Besuchern gestellt, die mit dem Begriff nichts anfangen konnten. Wir nehmen an, dass die Anbieter damit Kirschen unterschiedlicher Sorten meinen, die unter dem Schutz eines Foliendaches zu bester Qualität gereift sind.
Eine eigenständige Kirschsorte ist damit jedenfalls nicht gemeint. Denn eine "Valeska" ist und bleibt eine "Valeska", ob sie nun unter freiem Himmel, unter einem Netz oder sogar unter einem Dach gewachsen ist. Ein Qualitätsmerkmal ist der Begriff auch nicht. Werden die Bäume schlecht gepflegt, dann nützt auch das beste Dach nichts. Insofern kann die Bezeichnung etwas irreführend sein.
Was sind “Knupper” Kirschen?
Und wie unterscheiden sich Süß- von Sauerkirschen? Beide Fragen haben wir in unserem Newsletter vom 19.07.2012 ausführlich beantwortet. Hier ist der Link zum Nachlesen: Klick ins Newsletter-Archiv.
Erntetermine für die Patenbäume
Die Termine für unsere Erntefeste lassen sich jetzt noch nicht bestimmen, denn die Reife der Früchte hängt entscheidend vom Verlauf der Witterung ab.
1. Erntefest für Cox Orange, Elstar und Holsteiner Cox:
Wahrscheinlich werden wir die früheren Sorten wegen das kalten Frühjahres in diesem Jahr eher in der zweiten Septemberhälfte ernten können, d.h. am Wochenende 21./22. oder 28./29. September.
2. Erntefest für Boskoop, Jonagold, Gloster und Red Jonaprince:
Die späteren Sorten folgen zwei bis drei Wochen später, also 12./13. oder 19./20. Oktober.
Bitte beachten Sie, dass diese Termine noch nicht verbindlich sind. Über die genauen Termine werden wir Sie in einem weiteren Newsletter und auf unserer Website informieren.
Wir halten im Moment die beiden späteren Termine für wahrscheinlicher. Wenn Sie aber gezwungen sind, schon jetzt ihre Reise zum Apfelbaum fest zu planen, dann empfehlen wir, sich auf den jeweils ersten Termin Ihrer Sorte festzulegen.
Notfalls können Sie Ihren Baum dann eine Woche vor dem eigentlichen Erntefest pflücken. Auch wenn Sie dann die große Sause beim Erntefest verpassen - Sie pflücken Ihren Baum selbst.
Eine Woche früher pflücken ist kein Problem, eine Woche später dagegen ist fast unmöglich. Denn nach dem Erntefest werden die Bäume im Rahmen des normalen Arbeitsablaufes auf dem Betrieb abgeerntet. Die Erfahrung zeigt: Es ist uns nicht möglich, dabei einen einzelnen Baum auszulassen. Wenn die Pflück-Kolonne die Markierung bemerkt, dann ist es schon zu spät.
Wenn Sie noch eine Unterkunft suchen und ein paar Tage länger in Jork bleiben möchten:
Schöne Ferienwohnungen gibt es im "Ferienhof Altes Land"
http://www.altlaender-ferienhof.de/
Telefon 04162 - 250 91 96
Fruchtwachstum:
Die Äpfel wachsen prächtig. Auf dem Bild sehen Sie einen Holsteiner Cox auf der Parzelle OL im Vergleich mit einer 2-Euro Münze.