03.04.2020 - Obsthof öffnet ab Mai für Besucher - Frostige Nächte im März - Kirschblüte beginnt
Neues vom Apfelpatenhof
Die Themen in diesem Newsletter:
- Obsthof öffnet erst im Mai
- Obstbaumschnittkurs am 05. April fällt aus
- sehr frühe Vegetation
- Frostige Nächte im März
- Frostschutzberegnung: Foto und Film
Liebe Apfelbaumpaten,
liebe Abonnenten des Newsletters,
aufgrund der aktuell verhängten Kontaktsperren zur Eindämmung des Corona-Virus müssen auch wir den Betrieb auf unserem Hof einschränken und öffnen deshalb in diesem Jahr nicht wie gewohnt Anfang April, sondern frühestens Anfang Mai für Besucher. Der für den 05.April geplante Baumschnittkurs fällt also aus. Die Entwicklung ist unvorhersehbar und natürlich kann sich der Termin auch noch verschieben, aber bis auf weiteres peilen wir Freitag, den 01. Mai als ersten Öffnungstag an. Sollte sich der Termin noch ändern, werden wir Sie rechtzeitig informieren.
Auf dem Hof ist im Moment viel los: Der Neubau der Frostschutzberegnung hat seit dem letzten Newsletter vom 15. März gute Fortschritte gemacht und die neue Beregnungsanlage war tatsächlich vor dem ersten Frost einsatzfähig. Genau rechtzeitig, denn in der zweiten Märzhälfte gab es viele Frostnächte, die den Blütenknospen gefährlich werden konnten. Seit dem 21. März haben wir die Beregnung in sieben Nächten eingeschaltet. Mehr dazu erfahren Sie weiter unten in diesem Newsletter.
Außerdem haben wir eine Parzelle Kirschen gerodet und Apfelbäume der Sorten "Wellant" und „Fräulein“ neu gepflanzt. Die "Wellant" werden wir in die Apfelbaumpatenschaft aufnehmen, sobald die Bäumchen in drei bis vier Jahren groß genug sind. "Fräulein" ist eine neue Apfelsorte, die in Deutschland gezüchtet wurde und im Herbst 2020 in den Markt eingeführt wird: Apfelsorte “Fräulein". Von all den Tätigkeiten haben wir viele, viele Fotos gemacht, um Ihnen zu zeigen, was auf dem Apfelpatenhof passiert.
Wenn Sie Ihren Baum schon nicht besuchen können, der Schnittkurs ausfällt und Sie die Obstblüte verpassen müssen, dann möchten wir Sie wenigstens mit ausführlichen Berichten und Fotos vom Obsthof an der Welt Ihres Apfelbaumes teilhaben lassen. Deshalb werden wir den Newsletter in den nächsten Wochen etwas häufiger versenden und hoffen sehr, dass wir Ihnen damit den erzwungenen Stillstand etwas erträglicher machen können.
Nun aber raus auf den Obsthof! Der warme Januar hat die Vegetation früh starten lassen, die aktuelle Periode mit kaltem Wetter bremst das hohe Tempo aber wieder. Die ersten Kirschblüten der Sorte „Narana“ haben sich trotzdem vorgestern schon geöffnet.
Zum Vergleich: Im letzten Jahr haben wir am 10. April über die ersten offenen Kirschblüten informiert. Der Beginn der Kirschblüte liegt im langjährigen Mittel auf dem 22. April und die Vollblüte Anfang Mai. Allerdings ist die neue Kirschsorte „Narana“ eine extrem früh blühende und reifende Sorte. Derart frühe Kirschsorten gab es in einem großen Teil des Erhebungszeitraumes für das langjährige Mittel noch gar nicht. Der Wert ist also im Bezug auf diese Sorte nur bedingt aussagekräftig. Dennoch liegen wir ca. eine Woche früher als im letzten Jahr und erwarten die Vollblüte der Kirschen schon eine Woche nach Ostern.
Herzliche Grüße aus dem Alten Land vom Apfelpatenhof,
bleiben Sie auf Abstand und bleiben Sie gesund!
Axel Schuback
Frostschutzberegnung
Wenn die Blüten nachts Frost bekommen, dann erfrieren die empfindlichen Blütenstempel. Ohne Stempel ist die Befruchtung unmöglich und es gibt keine Frucht, also keinen Apfel. Durch Frost während der Blüte kann eine Ernte nahezu komplett vernichtet werden. Auf den ersten Blick erscheint es paradox, dass Blüten vor Frostschäden geschützt werden sollen, indem man sie mit Wasser beregnet und sie von Eis überfrieren lässt. Die Funktionsweise der Frostschutz-Beregnung haben wir auf unserer Website unter dem Menüpunkt "Blüte und Frostschutz" erklärt.
Rechtzeitig zur Frostperiode Ende März war die neue Frostschutzberegnung einsatzbereit. In insgesamt sieben Nächten wurden im Alten Land seit dem 21. März Temperaturen von bis zu -7°C gemessen.Ob die Beregnung eingeschaltet werden muss, hängt vom Blütenstadium ab. Geöffnete Blüten sind wesentlich frostempfindlicher als geschlossene Blütenknospen. Sind die Blüten geöffnet, wird die Beregnung aktiviert, sobald die Temperatur im Laufe der Nacht auf +0,5°C fällt.
Geschlossene Blütenknospen können bis zu -3°C verkraften. Die Beregnung wird trotzdem früher aktiviert, denn die Regner und Ventile sind aus Metall. Sie sind gute Temperaturleiter und ab -1,5°C können sie zufrieren. Wenn sie einmal von Eis verstopft sind, fällt die Anlage die ganze Nacht aus. Das darf auf keinen Fall passieren! Deshalb steht der Obstbauer schon bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt vor der Frage, ob die Nacht kälter werden wird als -3°C und ob die Beregnung aktiviert werden muss, bevor die Anlage einfriert.
Einen Film vom Morgen des 24. März gibt es auf unserem Facebook-Profil. Sie können ihn auch ohne eigene Facebook-Mitgliedschaft abrufen - bitte einfach ein Klick ins Bild:
Die Frostschutzbegnung in Bildern:
22. März 2020 morgens um 08:30 Uhr:
Die erste Frostnacht während der Blüteperiode liegt hinter uns. Die Beregnung funktioniert.
Rechts im Bild: Das neue Wasservorratsbecken.
23. März 2020 um 09:30 Uhr:
Ein Blick aus der Fahrerkabine des Traktors. Sobald es morgens warm genug geworden ist, werden die Pumpen ausgeschaltet und die Anlage kontrolliert. Hat alles funktioniert oder ist ein Regner eingefroren oder verstopft?
Ein strahlender Morgen. Im Gegenlicht sind die Knospen der Apfelblüte deutlich sichtbar. Die Pfütze am Boden zeugt von der ausgebrachten Wassermenge der letzten Nacht.
23. März 2020 um 15:30 Uhr:
Es friert nicht mehr, aber es ist ein sehr kalter Tag. Das Eis auf den Zweigen ist auch nachmittags noch nicht vollständig abgetaut.
24. März 2020 um 08:30 Uhr:
Eine weitere eiskalte Nacht. Der Parzellenplan am Hauptweg auf Höhe der Parzelle Gä mit Elstar und Cox Orange ist völlig vereist.
30. März 2020 um 09:00 Uhr:
Noch eine Frostnacht. Normalerweise sind es die wolkenlosen, sternklaren Nächte, in denen es klirrend kalt wird und der Morgen danach erstrahlt in hellem Sonnenschein. In dieser Nacht hatte es geschneit. Die Nacht war trotzdem sehr kalt und morgens gab es keine glitzernde Eiswelt, sondern der Himmel war von dichten Wolken bedeckt. Wo der Schnee nicht vom Wasser der Beregnung aufgeweicht wurde, liegt die Schneedecke auf dem Boden.
Das Reet im Graben ist ebenfalls in Eis gehüllt. Die Halme biegen sich im Laufe der Nacht unter der Last des Eispanzers. Morgens zeigen sich bizarre Figuren.
Vereiste Fruchtmumien am Elstar auf der Parzelle aW.
Kirschen der Sorte "Narana" am Morgen des 30. März.
Durch die Unterkronenberegung siehe Newsletter vom 15. März 2020 gibt es nur wenig vereiste Zweige. Links im Bild steht ein Regner der Unterkronenberegnung. Diese Regner sind nicht fest installiert, sie werden nach der Blüte wieder abgebaut.Weiter hinten steht eine große Wasserpfütze. Durch die ständige Beregnung über mehrere Nächte wurde eine riesige Menge Wasser ausgebracht. An vielen Stellen im Obsthof kann man hören, wie das Wasser in der Drainage gluckert. Ein beruhigendes Geräusch, denn das Wasser muss unbedingt ablaufen, damit sich im Boden keine Staunässe bildet.
Veranstaltungen in Jork und Umgebung
Aufgrund der aktuellen Epidemie des Corona-Virus Sars-CoV-2 wurde das Altländer Blütenfest in Jork bereits abgesagt. Mit Sicherheit wird das auch weitere Veranstaltungen betreffen.
Bitte informieren Sie sich selbständig über den aktuellen Stand. Veranstaltungshinweise für Jork und Umgebung haben wir unter Termine & Veranstaltungen auf unserer Website zusammengefasst. Dort finden Sie auch die Links zu den Webseiten der Veranstalter und bekommen aktuelle Informationen.
Altländer Blütenfest - abgesagt01. bis 03. Mai 2020
Ortsmitte Jork
Zum Abschluss des Newsletters folgt meistens ein Rezept oder ein Gedicht. Stattdessen gibt es heute ein Bild, das nach unserer Meinung besonders gelungen ist. Eine liebe Freundin fühlte sich bei dem Motiv an die stimmungsvollen Sonnenuntergänge und nebelverhangenen Landschaften von Caspar David Friedrich erinnert.
Selbstverständlich maßen wir uns keinesfalls an, der Schöpfungshöhe der Werke des Malers auch nur im Ansatz nahe zu kommen, denn "Kunst" kommt von "Können". Wir hatten einfach nur Glück. Es ist also "Gunst".